Alles über Myrrhe
Die ägyptische Mythologie berichtet, daß die Myrrhe aus den Tränen des Falkengottes Horus entstanden sei. Wer an diesem Wohlgeruch teilnimmt, der ist dem Tode entronnen und nimmt am ewigen Leben der Götter teil, so wird versichert. Den schweren, erdigen, aromatischen Duft der Myrrhe hat man in Ägypten und in späteren Kulturen als sinnlich anregend empfunden. In der Liebeslyrik wird die weibliche Erotik oft mit dem Wohlgeruch der Myrrhe beschrieben. Myrrhe wurde aber auch für einen ruhigen und gesunden Schlaf verwendet.
Plutarch berichtet
Wegen ihres angenehmen, erfrischenden Dampfes wird nicht allein die Luft verändert, der durch sie erschütterte Körper wird auch zum Genusse des Schlafes geschickt gemacht. Die Sorgen, welche den Tag über bedrücken, werden zersteut, ja auch die Einbildungskraft wird gleich einem Spiegel geglättet. Myrrhenharz wurde zur Hygiene, Medizin, Gottesdienst und zur Magie verwendet. Die Ägypter nannten die Myrrhe bal (bala), was Vertreibung der Narrheit bedeutet. Man hat sie zur Beruhigung von Kranken eingesetzt. Myrrhe wurde als Räucherung, Salbung und zur Parfumierung verwendet. Man mischte sie häufig mit Weihrauch, Benzoe und Zimt. Sie war auch ein gebräuchliches Wundmittel. Reine Myrrhe duftet warm, balsamisch, erdig, würzig.
Myrrhe - Pflanze der Götter und Griechen
Für die Griechen waren alle aromatischen Pflanzen göttlichen Ursprungs. Weihrauch und Myrrhe wurden besonders geschätzt. Der Duft, der von ihnen ausgeht wurde auch gerne als der Duft der Götter selbst bezeichnet. Weihrauch übernimmt den männlichen, Myrrhe den weiblichen Teil. Die Düfte wurden sogar in der griechischen mythologie verewigt. Der Sage nach war Myrrha die Tochter des Königs Theias. Er verwandelte seine Tochter in einen Myrrhe-Baum nachdem sie nach Arabien geflohen war.
Fakten über die Myrrhe
Myrhe (Commiphora molmol) oder auch "Echte Myrrhe" genannt stammt ursprünglich aus Oman und Somalia. Der en verzweigte und dornige Baum liefert circa vier Kilogramm Harz welches als Basis für unzählige Räuchermischungen verwendet wird. Hier spielt die Qualität des Harzes eine große Rolle. Umso qualiativer die Myrrhe, umso hochweriger und auch teurer die Räuchermischung. Damals war Myrrhe sogar doppelt so teuer wie Weihrauch.
Wirkung beim Räuchern
Der Myrrhe-Baum zählt zu den Balsamgewächsen. Von ihm wird das helle oft gelbliche schwere Harz gewonnen. Der Sage nach steht die Myrrhe für den Körper und die Erde. Deshalb wirkt Myrrhe auch erdend, beruhigend, verlangsamend, zusammenziehend und verdichtend. Die Räucherpflanze hat eine reinigende Wirkung und ist erdig.